Die rote Fahne
1. Stolz weht die
Fahne purpurrot
Im Kampfe uns
voran.
Ihr folgen wir bis
in den Tod
Getreu, ob Weib,
ob Mann.
Sie weht dem
tück'schen Feind zum Trutz,
Z7um Trutz der
Heuchelei,
Der Niedertracht,
dem Knechtessinn,
Zum Schutz der
Tyrannei.
:,: Ihr woll'n wir
treu ergeben sein.
Getreu bis in den
Tod,
Ihr woll'n wir
unser Leben weih'n,
Der Fahne
purpurrot. :,:
2.
Allüberall, allüberall,
Da weht die Fahne
rot.
Wo man für
Recht und Freiheit kämpft,
Für Wissen
und für Brot.
Sie wehet in der
ganzen Welt,
Sie weht in Nord
und Süd,
Wo für der
Menschheit heilig Recht
Ein Herz im Busen
glüht.
:,: Ja, da wo
unsre Fahne weht,
Da kämpft das
Volk für's Brot,
Da kämpft das
Volk den Freiheitskampf,
Drum hoch! Die
Fahne rot. :,:
3. Und wie im
menschlichen Geschlecht
Kreist purpurrot
das Blut,
Ob's unterm rauhen
Hauch des Nords,
Ob's in der Trope
Glut.
So soll die Fahne
purpurrot
Die Völker
all verein',
Wir woll'n in
Freud', wir woll'n in Leid
Ein Bund von
Brüden sein.
:,: Wie durch das
purpurrote Blut
Die Menschen all'
verwandt,
So sei die Fahne
purpurrot,
Der Eintracht
Unterpfand. :,:
4. Und wenn im
wilden Kampf und Sturm
Uns führt die
Fahne rot,
Und wenn der
letzte Tropfen Blut
Verrinnt in
Todesnot,
Wir wanken und wir
weichen nicht,
Bis daß das
Werk vollbracht,
Bis daß vom
Volk gewonnen ist
Die letzte
Freiheitsschlacht.
:,: Und wenn im
wilden Kampf und Sturm
Das Auge bricht im
Tod,
Sei noch der
letzte Blick gewandt
Zur Fahne
purpurrot. :,: