Ihr könnt das
Wort verbieten,
Ihr könnt das
Wort verbieten, - ihr tötet nicht
den Geist,
Der über
Eurer Lüge, ein kühner Adler,
kreist!
Ihr könnt das
Wort verbieten, doch rollen wird sein
Schall
Hin über Eure
Häupter in dumpfem Widerhall!
So lange wird es
rufen zur Tat die schlaffe Zeit,
Wie nach der
trägen Mutter das Kind verlangend
schreit,
Bis auf den
höchsten Höhen, bis in dem
tiefsten Schacht
Der Mensch zum
letztne Kampfe sich aufrafft und
erwacht.
Hei, wie die
Steine fallen von Eurer festen Burg!
Durch die
gestürzten Mauern glänzt
schon das Frühlicht durch!
Und wen nauch
mancher sterbend an Eurer Lüge
sinkt,
Sich auf den
leeren Posten ein neuer Kämpfer
schwingt!
Ihr mögt sein
Wort verbieten! Ich sehe seinen Geist,
Wie er, ein
kühner Adler, ob Eurer Schande
kreist! -
Dann steigt auf
toten Trümmern die neue Zeit
empor,
Und allen leiht
sie freundlich ihr immer offÄnes
Ohr!
Dann werden die
Tage kommen, wo nicht mehr fort und
fort
Das Wort der
bangen Sehnsucht auf durstigen Lippen
dorrt;
Wo keiner Frevel
nennen die kühne Wahrheit darf,
Wenn sie den Fluch
der Lüge beleuchtet grell und
scharf!
Dann sind wir
endlich Sieger!
Und Euch, Euch
bleibt die Schmach.
Die auf dem Weg
der Freiheit, ein früher Schatten
lag! -
Noch könnt
Ihr es verbieten, das Wort, doch schon
sein Geist
Hoch über
Eurer Lüge, ein freier Adler,
kreist.