Ende der 1960er Jahre gab es eine starke
Strömung in der Studentenbewegung gegen das Weihnachtsfest und den
weihnachtlichen Konsumrummel. Straßenagitation, kabarettistische
Aufführungen und (halb-)professionelle Liedermacher texteten
Weihnachtslieder für ihr Aktionen um.
Von einigen Aktionen gegen das Weihnachtsfest,
Heften mit garstigen Weihnachtsliedern und einem Konzert mit Liedern
und Texten von Franz Josef Degenhardt, Peter Schütt und Uwe
Wandrey berichtet Werner Hinze. Einige Beispiele aus dem
legendären Konzert und O-Töne von Beteiligten geben einen
tiefen Eindruck von der Atmosphäre jener Tage.
Abschließend folgen einige musikalische
Beispiele aus den Folgen jener Kampfansage an das Weihnachtsfest, die
sich bis in die 80er Jahre einer gewissen Beliebtheit erfreuten.
Der Vortrag gibt die Möglichkeit über
Vorstellungen und Ziele der so genannten 68er zu diskutieren.
Zitate aus den "garstigen
Weihnachtsliedern"
O du fröhliche, o du selige,
dollarbringende Weihnachtszeit …
Geld ward geboren
Welt ging verloren
verloren, verloren die Christenheit (auch:
Märkte erkoren / Pleite, pleite die Christenheit)
oder:
Stille Nacht, heil'ge Nacht!
Weihnachtsgeld wird gebracht
durch Herrn Ruprecht vom Lo-honbüro.
Schweigend geht die Belegschaft auf's Klo,
zählend, wie viele Krümel
gnädig vom Herrentisch gefall'n.